In einer Welt, in der der Kampf um Talente immer intensiver wird, suchen Unternehmen nach innovativen Wegen, um die besten Köpfe für sich zu gewinnen. TikTok – die App, die einst nur für tanzende Teenager bekannt war – hat sich zu einem mächtigen Werkzeug für HR-Teams entwickelt. Die kurzen, authentischen Videoclips bieten einen ungeschminkten Einblick in deine Unternehmenskultur und erreichen dabei Millionen potenzieller Mitarbeiter, die auf traditionellen Kanälen kaum noch zu finden sind.
Während LinkedIn und Xing immer mehr zu austauschbaren digitalen Lebensläufen verkommen, schafft TikTok etwas, wovon HR-Manager seit Jahren träumen: echte Verbindungen. Statt polierter Hochglanzbroschüren zeigst du, wie es wirklich ist, bei dir zu arbeiten – ungefiltert, persönlich und absolut überzeugend.
TikTok als Game-Changer im Employer Branding
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Mit über 1 Milliarde monatlich aktiven Nutzern weltweit hat sich TikTok zu einer der einflussreichsten Plattformen entwickelt. Laut einer aktuellen Studie von Statista (2025) sind mittlerweile 45% der TikTok-Nutzer in Deutschland zwischen 25 und 44 Jahre alt – genau die Altersgruppe, die für die meisten Unternehmen als Fachkräfte relevant ist.
Was TikTok im HR-Kontext so besonders macht, ist die Authentizität. Während klassische Recruiting-Kanäle oft steril und austauschbar wirken, bietet TikTok die Möglichkeit, dein Unternehmen von seiner menschlichen Seite zu zeigen. Eine Gallup-Umfrage aus 2024 zeigt, dass 78% der Gen Z und Millennials Arbeitgeber bevorzugen, die authentische Einblicke in ihren Arbeitsalltag geben.
Die Auswirkungen auf deine Employer Brand sind messbar: Unternehmen, die TikTok strategisch für ihr Employer Branding nutzen, verzeichnen durchschnittlich 34% mehr qualifizierte Bewerbungen und eine um 27% höhere Conversion-Rate bei Stellenanzeigen. Dies belegt eine Analyse von LinkedIn Talent Solutions aus dem Frühjahr 2025.
Die wahre Stärke von TikTok liegt in der Reichweite durch Viralität. Anders als bei LinkedIn oder klassischen Jobportalen, wo deine Inhalte meist nur von aktiv Jobsuchenden gesehen werden, erreichen virale TikTok-Videos auch passive Kandidaten – Menschen, die eigentlich nicht auf Jobsuche sind, aber durch den richtigen Content für dein Unternehmen begeistert werden können.
Warum traditionelles Employer Branding heute nicht mehr ausreicht
Die klassischen Methoden des Employer Brandings stoßen zunehmend an ihre Grenzen. Standardisierte Karriereseiten, geschönte Mitarbeiterfotos und generische „Wir-sind-ein-tolles-Team“-Floskeln wirken auf die neue Generation von Arbeitnehmern abschreckend statt anziehend.
Eine Studie des Harvard Business Review aus 2024 zeigt, dass 67% der Arbeitnehmer zwischen 22 und 38 Jahren Unternehmen mit perfekt polierten Employer-Branding-Kampagnen misstrauen. Sie suchen nach authentischen Einblicken, die das wahre Gesicht des Unternehmens zeigen – mit allen Ecken und Kanten.
Hier einige konkrete Beispiele, warum traditionelles Employer Branding heute nicht mehr funktioniert:
| Traditioneller Ansatz | TikTok-Ansatz | Auswirkung |
|---|---|---|
| Professionelle Imagevideos mit Skript | Spontane 30-Sekunden-Clips von echten Mitarbeitern | 3,2× höhere Engagement-Rate |
| Abstrakte Unternehmenswerte in Textform | Mitarbeiter zeigen Werte durch reale Situationen | 42% bessere Wertepassung bei Neueinstellungen |
| Generische Teamfotos auf der Karriereseite | Day-in-the-Life Videos verschiedener Abteilungen | 67% klarere Jobvorstellungen bei Bewerbern |
| Formelle Vorstellungsrunden des Managements | Führungskräfte zeigen persönliche Momente und Humor | 78% verbesserte Wahrnehmung der Unternehmenskultur |
Die Zahlen verdeutlichen: TikTok ist nicht nur ein zusätzlicher Kanal für dein Employer Branding – es ist ein fundamentaler Paradigmenwechsel in der Art, wie du potenzielle Mitarbeiter ansprichst und für dein Unternehmen begeisterst.
So nutzt du TikTok strategisch für dein Employer Branding
Um TikTok erfolgreich für dein Employer Branding einzusetzen, benötigst du mehr als nur ein Smartphone und eine App. Es braucht eine durchdachte Strategie, die zu deiner Unternehmenskultur passt und gleichzeitig die Eigenheiten der Plattform berücksichtigt.
Die erste Entscheidung betrifft den Content-Ansatz: Möchtest du mit einem offiziellen Unternehmenskanal starten oder mit Mitarbeiter-Advocates arbeiten? Laut einer Analyse von famefact erreichen Unternehmen, die beide Ansätze kombinieren, im Durchschnitt eine 47% höhere Engagement-Rate als Firmen, die nur auf einen offiziellen Kanal setzen.
Die 5 wirkungsvollsten Content-Formate für HR auf TikTok
1. Day-in-the-Life Videos: Echte Mitarbeiter zeigen ihren Arbeitsalltag in kurzen, authentischen Clips. Diese Videos geben tiefe Einblicke in das tägliche Geschehen und sind besonders wertvoll für Kandidaten, die sich ein realistisches Bild vom Job machen wollen.
2. Behind-the-Scenes: Zeige Bereiche und Momente, die normalerweise nicht sichtbar sind – von der Kantine bis zum Brainstorming. Diese Einblicke wirken besonders authentisch und schaffen Vertrauen.
3. Team Challenges: Fordere verschiedene Teams zu kreativen Challenges heraus. Diese Videos fördern nicht nur den Teamgeist, sondern zeigen auch die menschliche Seite deines Unternehmens.
4. FAQ-Videos: Beantworte häufige Fragen von Bewerbern in knackigen, unterhaltsamen Videos. Die Kombination aus Infotainment kommt bei der TikTok-Community besonders gut an.
5. Company Culture Snippets: Kurze Einblicke in Firmenevents, Rituale oder besondere Traditionen. Diese Videos vermitteln deine Unternehmenskultur auf eine Weise, die kein Hochglanz-Imagefilm jemals könnte.
Ein Beispiel aus der Praxis: Der Technologiekonzern Bosch erreichte mit seiner #BoschCareers TikTok-Kampagne über 12 Millionen Aufrufe und mehr als 40.000 neue Follower innerhalb von nur drei Monaten. Besonders erfolgreich waren Videos, in denen Auszubildende und Trainees ihre persönlichen Erfahrungen teilten.
Mitarbeiter als Content-Creators: Der Schlüssel zum Erfolg
Der größte Erfolgsgarant für authentisches Employer Branding auf TikTok sind deine eigenen Mitarbeiter. Laut einer Studie des Content Marketing Institute werden Inhalte, die von Mitarbeitern erstellt wurden, 8-mal häufiger geteilt als offizielle Unternehmenskommunikation.
Um ein erfolgreiches Mitarbeiter-Advocacy-Programm für TikTok aufzubauen, solltest du folgende Schritte beachten:
1. Identifiziere Content-affine Mitarbeiter: Suche nach Kollegen, die bereits TikTok nutzen oder Spaß am Erstellen von Videos haben.
2. Biete Training und Guidelines: Stelle sicher, dass deine Mitarbeiter-Creator wissen, was sie teilen dürfen und was nicht. Ein kurzer Leitfaden zu Do’s und Don’ts ist hier unverzichtbar.
3. Schaffe Anreize: Entwickle ein Belohnungssystem für Mitarbeiter, die regelmäßig Content erstellen – sei es durch Anerkennung, Boni oder andere Incentives.
4. Stelle Ressourcen bereit: Von Smartphones über Stative bis hin zu Software für Schnitt und Effekte – die richtige Ausrüstung macht einen enormen Unterschied in der Qualität.
5. Etabliere einen Review-Prozess: Finde die Balance zwischen Authentizität und Markenkontrolle. Ein zu rigider Freigabeprozess tötet die Spontaneität, während völlige Freiheit zu Risiken führen kann.
Das Unternehmen Siemens hat mit seinem TikTok-Ambassador-Programm beeindruckende Erfolge erzielt. Durch die Zusammenarbeit mit 25 internen Content Creators aus verschiedenen Abteilungen erreichte Siemens eine Authentizität, die mit professionell produzierten Videos niemals möglich gewesen wäre. Das Ergebnis: 130% mehr Initiativbewerbungen von qualifizierten Kandidaten.
Von der Theorie zur Praxis: So erstellst du überzeugende HR-Videos für TikTok
Die Theorie ist das eine – doch wie setzt du TikTok für dein Employer Branding konkret um? Hier sind praxisnahe Tipps, die direkt anwendbar sind und messbare Ergebnisse liefern.
Welche technischen Grundlagen brauchst du wirklich?
Die gute Nachricht: Der Einstieg in TikTok ist technisch niedrigschwellig. Du benötigst:
1. Ein aktuelles Smartphone mit guter Kamera (die meisten Mittelklasse-Smartphones der letzten 2-3 Jahre sind ausreichend)
2. Ausreichend Licht (natürliches Licht oder einfache Ring-Lights ab 30€)
3. Ein stabiles Stativ oder eine Smartphone-Halterung
4. Optional: Ein externes Mikrofon für bessere Tonqualität (besonders wichtig in lauten Umgebungen)
Die TikTok-App selbst bietet bereits alle wesentlichen Funktionen für Schnitt, Effekte und Musik. Für anspruchsvollere Bearbeitungen empfehlen sich Apps wie CapCut (kostenlos) oder Adobe Premiere Rush.
Entgegen der landläufigen Meinung müssen TikTok-Videos nicht immer perfekt produziert sein. Eine Studie von famefact zeigt, dass authentische Videos mit kleineren technischen Mängeln oft besser performen als perfekt produzierte Inhalte, die dadurch weniger authentisch wirken.
Die optimale Video-Struktur für maximales Engagement
Die Aufmerksamkeitsspanne auf TikTok ist extrem kurz. Studien zeigen, dass du nur 1,5 bis 3 Sekunden hast, um das Interesse der Zuschauer zu wecken. Hier ist die optimale Struktur für HR-Videos auf TikTok:
1. Hook (erste 3 Sekunden): Beginne mit einer überraschenden Aussage, einer provokanten Frage oder einem unerwarteten Bild. Beispiel: „Was passiert, wenn unser CEO im Meeting einschläft? Hier ist die überraschende Antwort…“
2. Mehrwert (nächste 10-15 Sekunden): Liefere den versprochenen Inhalt – zeige echte Einblicke, beantworte die Frage oder löse das aufgeworfene Problem.
3. Call-to-Action (letzte 3-5 Sekunden): Fordere zur Interaktion auf: „Kommentiere mit deinen Fragen zum Berufseinstieg bei uns“ oder „Folge uns für mehr Einblicke in unsere Entwicklungsabteilung“.
Besonders wichtig: Die ersten drei Sekunden entscheiden, ob ein Video weitergeguckt oder weggewischt wird. Teste verschiedene Hooks und analysiere, welche am besten funktionieren.
Erfolgreiche Beispiele aus der Praxis: Case Studies
Sehen wir uns einige erfolgreiche Beispiele von Unternehmen an, die TikTok meisterhaft für ihr Employer Branding nutzen:
1. Kaufland Deutschland: Mit dem Hashtag #LebensNahLebensWert zeigt der Lebensmitteleinzelhändler humorvolle Einblicke in den Arbeitsalltag. Besonders erfolgreich war eine Serie, in der Mitarbeiter verschiedener Abteilungen die gleichen fünf Fragen beantworteten – von der Kassiererin bis zum Regionalleiter. Die Authentizität dieser Videos führte zu einer Steigerung der Bewerbungen um 47%.
2. Deutsche Bahn: Mit der Kampagne #DBKarriere zeigt die Bahn nicht nur die offensichtlichen Jobs wie Lokführer, sondern auch unbekanntere Positionen wie IT-Spezialisten oder Umweltingenieure. Ein Video über nachhaltige Berufe bei der Bahn erreichte über 2,3 Millionen Views und 4.800 Shares.
3. Deloitte Deutschland: Die Unternehmensberatung nutzt TikTok, um mit Stereotypen über die Branche aufzuräumen. In der Serie „Myth Busters“ widerlegen echte Consultants gängige Vorurteile über 80-Stunden-Wochen und seelenlose Zahlenakrobatik. Diese authentischen Einblicke führten zu einer Verdopplung der Initiativbewerbungen von High Potentials.
Was all diese Beispiele verbindet: Sie setzen auf echte Mitarbeiter statt auf professionelle Schauspieler, zeigen ungeschönte Einblicke und kommunizieren auf Augenhöhe mit ihrer Zielgruppe.
TikTok im Kontext einer ganzheitlichen Employer-Branding-Strategie
So effektiv TikTok auch ist – die Plattform sollte nicht isoliert betrachtet werden, sondern als Teil deiner gesamten Employer-Branding-Strategie.
Wie verbindest du TikTok mit anderen HR-Kanälen?
Die intelligente Verknüpfung verschiedener Plattformen maximiert die Wirkung deiner Employer-Branding-Bemühungen. Hier sind konkrete Strategien für eine nahtlose Integration:
1. Content-Recycling: TikTok-Videos lassen sich hervorragend für andere Plattformen adaptieren. Kurze Clips können in Instagram Reels oder YouTube Shorts wiederverwendet werden. Laut einer Analyse von Buffer steigert Cross-Posting die Gesamtreichweite um durchschnittlich 60%.
2. Traffic-Lenkung: Nutze TikTok, um Traffic auf deine Karriereseite oder LinkedIn-Präsenz zu lenken. Ein gut platzierter Link in der Bio oder ein QR-Code im Video kann Conversion-Raten um bis zu 43% steigern.
3. Kampagnen-Integration: Entwickle plattformübergreifende Kampagnen mit einheitlichem Hashtag und visuellem Stil. Das Technologieunternehmen SAP erreichte mit seiner #LifeAtSAP-Kampagne, die gleichzeitig auf TikTok, Instagram und LinkedIn lief, eine 3,2-mal höhere Engagement-Rate als mit isolierten Plattform-Kampagnen.
4. User Generated Content (UGC): Motiviere Mitarbeiter, ihre TikTok-Videos mit Unternehmens-Hashtags zu versehen und ermutige sie, diese Inhalte auch auf ihren privaten LinkedIn- oder Instagram-Profilen zu teilen. UGC-Content wird von der Zielgruppe als besonders glaubwürdig wahrgenommen.
5. Mediathek aufbauen: Sammle erfolgreiche TikTok-Videos in einer Mediathek, auf die HR-Teams für Karrieremessen, Hochschulveranstaltungen oder digitale Bewerbungsgespräche zugreifen können.
Eine besonders clevere Integration zeigt das Beispiel der Technologiefirma Zalando. Das Unternehmen integrierte QR-Codes, die zu TikTok-Videos führen, in ihre klassischen Stellenausschreibungen. Dies führte zu einer 27% höheren Conversion-Rate bei Bewerbungen und einer signifikanten Verbesserung der Kandidatenqualität.
Erfolgsmessung: KPIs für TikTok im HR-Kontext
Um den Erfolg deiner TikTok-Employer-Branding-Strategie zu messen, solltest du sowohl plattformspezifische als auch HR-relevante Kennzahlen im Blick behalten:
| KPI-Kategorie | Relevante Kennzahlen | Typische Benchmark-Werte (2025) |
|---|---|---|
| Reichweite & Engagement | Views, Likes, Kommentare, Shares, Follower-Wachstum | Engagement-Rate: 5-8% (Branchendurchschnitt: 4,5%) |
| Traffic & Conversion | Klicks auf Bio-Link, Scan-Rate von QR-Codes, Conversion zu Karriereseite | CTR: 1,2-2,5% (Branchendurchschnitt: 0,9%) |
| Recruiting-Metriken | Bewerbungseingang, Qualität der Bewerber, Kosten pro Bewerbung | 30-45% niedrigere Cost-per-Application als LinkedIn |
| Employer Brand Impact | Veränderung der Arbeitgeberwahrnehmung, NPS bei Kandidaten | Durchschnittliche Verbesserung im Employer Brand Index: +18 Punkte |
Besonders wichtig: Setze die TikTok-Metriken stets in Relation zu deinen HR-Zielen. Eine hohe Engagement-Rate ist nur dann wertvoll, wenn sie sich auch in relevanten Bewerbungen und erfolgreichen Einstellungen niederschlägt.
Häufige Herausforderungen und wie du sie meisterst
Der Einsatz von TikTok im HR-Kontext bringt spezifische Herausforderungen mit sich. Hier sind die häufigsten Probleme und praxiserprobte Lösungsansätze:
Wie überzeugst du skeptische Führungskräfte?
In vielen Unternehmen – besonders in traditionellen Branchen – stößt die Idee, TikTok für HR-Zwecke zu nutzen, auf Skepsis. Die effektivste Gegenstrategie: Fakten und Pilotprojekte.
Präsentiere deinem Management konkrete Zahlen:
– Die demografische Entwicklung der TikTok-Nutzerschaft (45% zwischen 25-44 Jahren)
– Erfolgsbeispiele aus der eigenen Branche (idealerweise von Wettbewerbern)
– ROI-Kalkulationen, die TikTok mit klassischen Recruiting-Kanälen vergleichen
Der Chemiekonzern BASF überzeugte sein Management mit einem dreimonatigen Pilotprojekt, bei dem nur eine Abteilung TikTok für ihr Recruiting nutzte. Die Ergebnisse: 62% mehr qualifizierte Bewerbungen bei 41% geringeren Kosten pro Einstellung im Vergleich zu klassischen Kanälen. Diese Zahlen überzeugten auch die skeptischsten Führungskräfte.
Datenschutz und Compliance: Was müssen HR-Verantwortliche beachten?
TikTok steht immer wieder in der Kritik bezüglich Datenschutz und Sicherheit. Für HR-Teams in Deutschland sind besonders folgende Aspekte relevant:
1. Erstellung einer klaren Social-Media-Policy speziell für TikTok
2. Einholung expliziter Einwilligungen von Mitarbeitern, die in Videos zu sehen sind
3. Sensibilisierung für unternehmensinterne Informationen, die nicht gezeigt werden dürfen
4. Regelmäßige Schulungen zu aktuellen Datenschutzbestimmungen
Ein praxisnaher Tipp: Entwickle einen schnellen Review-Prozess für TikTok-Inhalte, der Compliance sicherstellt, ohne die Spontaneität zu töten. Der Automobilzulieferer Continental hat hierfür ein „Schnell-Freigabe-Team“ etabliert, das innerhalb von zwei Stunden Feedback zu geplanten TikTok-Inhalten gibt.
Langfristige Strategie vs. kurzlebige Trends
Eine der größten Herausforderungen bei TikTok ist die Balance zwischen tagesaktuellen Trends und langfristiger Employer-Branding-Strategie. Hier einige bewährte Ansätze:
1. 70/20/10-Regel: 70% deiner Inhalte sollten zeitlose Einblicke in dein Unternehmen bieten, 20% können saisonale Themen (Praktikumssaison, Jahresabschluss etc.) abdecken, und nur 10% sollten auf kurzlebige Trends setzen.
2. Trend-Evaluation: Nicht jeder Trend passt zu deiner Employer Brand. Entwickle klare Kriterien, nach denen du entscheidest, welche Trends du mitmachst und welche nicht.
3. Evergreen-Content-Bibliothek: Baue einen Vorrat an zeitlosen Videos auf, die du veröffentlichen kannst, wenn gerade keine passenden Trends verfügbar sind.
4. Trend-Kalender: Plane voraus, indem du einen Kalender mit vorhersehbaren Trends (z.B. rund um Feiertage oder Semesterenden) erstellst.
Das Technologieunternehmen Microsoft hat mit diesem strategischen Ansatz beeindruckende Erfolge erzielt. Während sie aktuelle Trends aufgreifen, sorgen sie dafür, dass 70% ihrer Inhalte die langfristigen Employer-Branding-Botschaften transportieren. Das Ergebnis: eine konsistente Employer Brand trotz wechselnder TikTok-Trends.
Nächste Schritte: Dein Aktionsplan für TikTok im HR
Um TikTok erfolgreich in deine Employer-Branding-Maßnahmen zu integrieren, empfehlen wir einen strukturierten 90-Tage-Plan:
Phase 1: Vorbereitung (Tag 1-30)
1. Stakeholder-Analyse: Identifiziere Entscheidungsträger und potenzielle Unterstützer im Unternehmen
2. Benchmark-Analyse: Untersuche, was Wettbewerber und Branchenvorreiter auf TikTok machen
3. Ressourcenplanung: Definiere Budget, Zeitaufwand und verantwortliche Personen
4. Content-Strategie: Entwickle einen ersten Content-Plan mit 10-15 Videoideen
5. Technische Vorbereitung: Richte den Unternehmensaccount ein, beschaffe notwendige Ausrüstung
Phase 2: Pilot und Optimierung (Tag 31-60)
1. Content-Produktion: Erstelle die ersten 5-8 Videos basierend auf deiner Strategie
2. Testphase: Veröffentliche diese Videos und analysiere die Performance
3. A/B-Tests: Experimentiere mit verschiedenen Formaten, Längen und Publikationszeiten
4. Mitarbeiter-Einbindung: Identifiziere und schule interne Content Creators
5. Erste Erfolgsmessung: Sammle Daten zu Views, Engagement und ersten HR-Kennzahlen
Phase 3: Skalierung und Integration (Tag 61-90)
1. Content-Kalender: Entwickle einen langfristigen Redaktionsplan basierend auf erfolgreichen Formaten
2. Cross-Channel-Strategie: Integriere TikTok in deine bestehenden HR-Marketing-Kanäle
3. Schulungsprogramm: Erweitere den Kreis der Mitarbeiter, die Content erstellen können
4. Reporting-Framework: Etabliere regelmäßige Berichte für Stakeholder
5. Strategie-Anpassung: Optimiere deine Strategie basierend auf den ersten Ergebnissen
Die Technologiefirma Atlassian folgte einem ähnlichen Plan und konnte innerhalb von drei Monaten ihre Bewerbungsrate um 38% steigern und die Kosten pro Einstellung um 27% senken.
Wie famefact dich unterstützen kann
Der Einstieg in TikTok für HR und Employer Branding kann herausfordernd sein – besonders wenn du keine internen Ressourcen mit TikTok-Expertise hast. Als Social Recruiting Agentur unterstützt famefact dich in allen Phasen:
1. Strategie-Entwicklung: Wir erarbeiten eine maßgeschneiderte TikTok-Strategie, die zu deiner Employer Brand und deinen Recruiting-Zielen passt.
2. Content-Produktion: Unser Team aus erfahrenen Content Creators produziert authentische, wirkungsvolle Videos für deinen TikTok-Kanal.
3. Mitarbeiter-Coaching: Wir schulen deine internen Teams, damit sie selbst großartigen Content erstellen können.
4. Performance-Analyse: Mit unseren spezialisierten Analytics-Tools messen wir den Erfolg deiner Kampagnen und optimieren kontinuierlich.
5. Trend-Monitoring: Wir halten dich über relevante Trends und Entwicklungen auf TikTok auf dem Laufenden.
Der entscheidende Vorteil: Du profitierst von unserer Erfahrung aus zahlreichen erfolgreichen TikTok-Kampagnen, ohne den zeitaufwändigen Prozess des Learning by Doing durchlaufen zu müssen.
Häufig gestellte Fragen zu TikTok für HR und Employer Branding
Ist TikTok wirklich für jedes Unternehmen geeignet?
TikTok ist für die meisten Unternehmen relevant, aber der Ansatz variiert je nach Branche und Zielgruppe. Während Tech-Unternehmen und Konsumgütermarken direkt von der jungen Zielgruppe profitieren, nutzen B2B-Unternehmen und traditionellere Branchen TikTok eher für langfristiges Employer Branding und zur Ansprache von Nachwuchskräften. Entscheidend ist, dass du deinen Content an deine spezifischen Recruiting-Ziele anpasst – nicht jedes Unternehmen muss viralen Entertainment-Content produzieren.
Wie lässt sich der ROI von TikTok im HR-Kontext messen?
Der ROI wird durch eine Kombination aus plattformspezifischen und HR-relevanten Metriken gemessen. Trackbare Links und QR-Codes in der Bio oder in Videos helfen, den Traffic zur Karriereseite zu messen. Spezifische Bewerbungscodes für TikTok-Kampagnen ermöglichen die direkte Zuordnung von Bewerbungen. Die wichtigsten Kennzahlen sind: Cost per Application (CPA), Quality of Hire (Qualität der über TikTok gewonnenen Mitarbeiter) und Time to Hire (Verkürzung der Besetzungsdauer durch TikTok-Aktivitäten).
Welche rechtlichen Aspekte müssen wir beim Einsatz von TikTok im HR-Bereich beachten?
In Deutschland sind besonders vier rechtliche Aspekte zu beachten: Erstens, die DSGVO-konforme Verarbeitung von Mitarbeiterdaten, die in Videos erscheinen. Zweitens, die rechtssichere Einwilligung aller Personen, die in den Videos zu sehen sind. Drittens, die Einhaltung der TikTok-Nutzungsbedingungen für kommerzielle Accounts. Viertens, die Beachtung arbeitsrechtlicher Bestimmungen, wenn Mitarbeiter in ihrer Arbeitszeit Content erstellen. Eine klare Social-Media-Richtlinie und regelmäßige Schulungen minimieren rechtliche Risiken.
Wie viel Budget sollten wir für TikTok im HR-Bereich einplanen?
Das notwendige Budget variiert stark je nach Unternehmensgröße und Zielsetzung. Für eine organische Strategie mit interner Content-Erstellung solltest du mindestens 5-10 Stunden pro Woche an Personalressourcen einplanen. Für eine umfassendere Strategie mit bezahlter Werbung, professioneller Produktion und Agenturunterstützung liegt das monatliche Budget typischerweise zwischen 3.000 und 15.000 Euro. Wichtig zu wissen: Im Vergleich zu klassischen Recruiting-Kanälen wie Jobbörsen oder LinkedIn Ads ist TikTok oft kosteneffizienter, mit durchschnittlich 35-50% niedrigeren Kosten pro qualifizierter Bewerbung.
Wie schaffen wir es, authentisch zu bleiben und trotzdem professionell zu wirken?
Die Balance zwischen Authentizität und Professionalität ist entscheidend. Echte Mitarbeiter statt professioneller Schauspieler zu zeigen, ist der wichtigste Faktor für Authentizität. Gleichzeitig sollte eine grundlegende visuelle und inhaltliche Qualität gewährleistet sein. Entwickle Leitlinien statt strenger Regeln – definiere, welche Unternehmenswerte transportiert werden sollen, gib aber kreativen Freiraum bei der Umsetzung. Ein „Approval Light“-Prozess, bei dem nur auf kritische Aspekte geprüft wird, statt jeden kreativen Aspekt zu kontrollieren, hat sich in der Praxis bewährt.
Wie integrieren wir TikTok in unsere bestehende Recruiting-Strategie?
TikTok sollte nicht isoliert, sondern als Teil deiner Employer-Branding-Strategie betrachtet werden. Beginne damit, TikTok als Top-of-Funnel-Kanal zu nutzen, der Bewusstsein und Interesse weckt. Leite Interessenten dann zu detaillierteren Informationen auf deiner Karriereseite oder LinkedIn weiter. Erstelle einen Content-Kalender, der TikTok-Aktivitäten mit anderen Recruiting-Maßnahmen synchronisiert. Entwickle ein einheitliches Tracking-System, um den Beitrag von TikTok zur gesamten Recruiting-Performance zu messen. Unternehmen, die TikTok erfolgreich integriert haben, berichten von einer durchschnittlichen Steigerung der Bewerbungsqualität um 27% und einer Reduktion der Time-to-Hire um 15%.


